Der Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen unseres Jahrhunderts. Mit der Klima- und Energiestrategie unter dem Motto #mission2030 sollen die Ursachen weltweit bekämpft werden. Nämlich mit dem Ersatz fossiler Energieträger wie Öl, Gas und Kohle gegen regenerative Energieträger wie Biomasse, Wasserkraft oder Solartechnik.
Doch wie soll das passieren? Um diese Frage zu beantworten, lud die Fachgruppe Eneregiehandel der WKO Stmk. unter Geschäftsführer Mag. Oliver Käfer und Mag. Jürgen Roth, Vizepräsident der WKO und Fachverband- und Fachgruppenobmann Energiehandel, ein zum Branchentalk in den Skyroom, Gadollaplatz 1 in Graz. Die Moderation vor zahlreichem Publikum übernahm Mag. (FH) Manfred Neuper, Ressorleiter Wirtschaft Kleine Zeitung.
Nur schrittweiser Umstieg möglich
Österreich bekennt sich zu den internationalen Klimazielen und arbeitet daran, seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 36 Prozent gegenüber 2005 zu reduzieren. Dafür ist eine abgestimmte Energiepolitik erforderlich, welche das Gleichgewicht zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Leistbarkeit, Versorgungssicherheit, Ökologie und Nachhaltigkeit jetzt und in Zukunft gewährleistet.
Seit dem Jahr 2003 ist die Zahl der Ölheizungen in Österreich um ein Drittel gesunken. Es leben rund zwei Millionen Menschen in Wohnräumen, welche mit Heizöl versorgt werden. Die etwa 700.000 Besitzer von Ölheizungen brauchen aber Sicherheit. Derzeit wird an einem neuen Fördermodell für alternative Ölheizungen gearbeitet. Ein moderner Heizkessel verbraucht erfahrungsgemäß 40 Prozent weniger Öl und dieses wird in Zukunft "grün" sein.
Am Beispiel Mobilität
Rund 6,8 Millionen Kraftfahrzeuge werden in Österreich zu 99 Prozent mit Diesel und Benzin betrieben. Der Staat nimmt jährlich 13,8 Milliarden Euro an Mineralölsteuer und verkehrsgebundene Abgaben ein. Alleine diese Zahlen machen deutlich, dass die Energiewende nicht durch Verbote von heute auf morgen sondern nur durch eine kontinuierliche Substitution fossiler Energien durch Erneuerbare erfolgen kann. Unter dem Begriff Sektorkopplung wird die Vernetzung der Sektoren Elektrizität, Wärmeversorgung, Verkehr, private Haushalte und Industrie verstanden, um eine synergetische Gesamtnutzung zu erhalten. Ein Beispiel: Die Solaranlage am Dach des Einfamilienhauses versorgt die Wärmepumpe für die Raumheizung und Warmwasserbereitung mit Strom und dient auch als Energiequelle für das Elektroauto.
Sektorkopplung findet statt
In Kombination mit effizienter Wärmedämmung können sogar Plusenergiehäuser geschaffen werden. Also Gebäude, die mehr Energie produzieren als sie selbst benötigen und Überschüsse in das Netz einspeisen.
So wie wir bereits in den Heizkellern seit vielen Jahrzehnten den Energiemix von Heizöl, Erdgas, Biomasse, Solartechnik und Wärmepumpen vorfinden, wird auch der Energiemix bei der Mobilität auf den heimischen Sraßen stattfinden. Allerdings nicht durch plötzliche Verbote sondern durch Anreize, Föderungen und einer schrittweisen Marktdurchdringung alternativer Energie- und Anriebssysteme mit einem fairen Preis-Leistungsverhältnis.
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