Es scheint, dass Veranstaltungen zum Thema Telekommunikation und Elektronik für die Autohersteller dermaßen interessant werden, dass die klassischen Messen immer mehr in den Hintergrund rücken. Tatsächlich ist es so, dass die spannenderen Neuigkeiten eher auf der CIS in Las Vegas zu finden sind als auf der Detroit Auto Show, und auch in Europa fängt dieser Trend langsam an, sich in Gang zu setzen. So zeigt BMW nicht demnächst in Genf, sondern schon auf dem Mobile World Congress in Barcelona ihr neuestes Bedienkonzept, dessen Name eigentlich alles erklärt: Natural Interaction. Dieses System gibt dem Fahrer die Möglichkeit, ähnlich wie im zwischenmenschlichen Dialog, Sprache, Gesten und Blick gleichzeitig und in vielseitiger Kombination miteinander für die Interaktion mit seinem Fahrzeug zu nutzen.
Gesellschaft
Diese BMWs gehorchen aufs Wort
Auf dem Mobile World Congress in Barcelona präsentieren die Bayern ihr neuesten Bedienkonzept mit dem selbsterklärenden Namen Natural Interaction. Was es damit auf sich hat.
Sprachanweisungen, Gesten und die Blickrichtung werden vom Fahrzeug erkannt, kombiniert und der damit ausgedrückte Bedienwunsch umgesetzt. Ermöglicht wird das durch die Vernetzung von Spracherkennung, eine optimierte Sensorik und eine erweiterte Gestensteuerung. Durch präzise Erfassung von Hand- und Fingerbewegungen wird neben der Art der Geste erstmals auch deren Richtung in einem auf den gesamten Fahrerarbeitsplatz ausgedehnten Interaktionsraum registriert.
Das heißt also: Der Fahrer entscheidet entsprechend seiner Vorlieben, Gewohnheiten oder der jeweiligen Situation, wie er interagieren möchte. Ist er gerade im Gespräch, wählt er Gesten und Blick, bleibt der Blick auf der Straße, nutzt er Sprache und Gesten. Auf diese Weise lassen sich im Fahrzeug beispielsweise berührungslos Fenster oder Schiebedach öffnen und schließen, die Luftausströmer verstellen oder eine Auswahl auf dem Display vornehmen. Möchte der Fahrer mehr über die Bedienung seines Fahrzeugs erfahren, kann er beispielweise auf Tasten deuten und deren Funktionalität erfragen. Durch die erweiterte Gestenerkennung und den hohen Grad der Vernetzung des Fahrzuges beschränkt sich der Interaktionsraum nicht mehr nur auf den Innenraum.
Der Insasse hat erstmals die Möglichkeit auch mit seiner direkten Umgebung wie zum Beispiel Gebäuden oder Parkplätzen zu interagieren. Durch einen Fingerzeig und ein Sprachkommando werden komplexe Anfragen schnell und einfach beantwortet. "Was ist das für ein Gebäude? Wie lange hat das Geschäft noch offen? Wie heißt dieses Restaurant? Darf ich hier parken und wieviel kostet das?"
Bleibt nur noch die Frage, wann Natural Interaction in Serienautos einziehen wird. Da möchte sich BMW noch nicht so ganz festlegen. Doch bereits 2021 sollen im E-Mobil iNext die ersten Funktionen verfügbar sein.
- China lässt Gas knapp werden
- Seat schrumpft die Mobilität